Bericht zur 5. Generalversammlung vom 21.11.2015
Die diesjährige 5. Generalversammlung der BEG wurde formal von der satzungsmäßigen Neuwahl des Aufsichtsrates, der Neubestellung des Vorstands sowie von der alljährlichen Beschlussfassung der Mitglieder zum Jahresabschluss und zur Verwendung des Jahresüberschusses bestimmt. Inhaltlich war sie geprägt von den Berichten des Fachbeirats Energieeffizienz und vom Auftakt zweier neuer Zuschussaktionen für die Mitglieder.
Lust und Frust
Als
arbeitsintensiv beschreibt Vorstandsvorsitzender Wilfried Steinbock das
Tagesgeschäft des ehrenamtlichen Vorstands im vergangenen Geschäftsjahr, belohnt
von Glanzlichtern wie der Verleihung der beiden Auszeichnungen Energy Award
2015 und Deutscher Solarpreis 2015 für das innovative Beteiligungsmodell der
BEG an den Stadtwerken, der erfolgreichen Registrierung bei der BaFin und dem
Besuch vieler in- und ausländischer Delegationen in Wolfhagen. Aber auch
frustrierend, da die weit gediehenen Planungen zum Bau einer BEG-eigenen 500
KW-Peak-Photovoltaik-Aufdachanlage auf einem Industriehallendach aufgegeben
werden mussten, weil ein wirtschaftlicher Betrieb wegen der Pachtvorstellungen
des Eigentümers und der dafür nicht ausreichenden EEG-Einnahmen nicht möglich
war.
Das 3. Jahr in Folge eine Dividende
136
Mitglieder sprachen dem Vorstand und dem Aufsichtsrat ihr Vertrauen aus, indem
sie den Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2014 / 2015 feststellten und -dem
Vorschlag des Vorstands folgend- die
Verwendung des Jahresergebnisses mit der Ausschüttung einer Dividende von 3 % ,
der Bildung einer gesetzlichen Rücklage sowie der Bereitstellung von Geldern
für weitere Zuschussaktionen des Fachbeirats einstimmig beschlossen. Trotz des
Anwachsens der Mitgliederzahl auf 734 (Stand 30.9.15) und der Erhöhung des
Genossenschaftsvermögens auf rund 3,15 Mio EUR konnte die Generalversammlung das
3. Jahr in Folge eine Dividendenausschüttung dieser Größenordnung festlegen.
„Die BEG bot ihren Mitgliedern von Beginn an Zuschüsse zu Energiesparprogrammen
und zahlte bereits im 2. Jahr daneben eine Dividende aus. Das ist einzigartig
unter den jungen nordhessischen Energiegenossenschaften“, so Wilfried Steinbock
selbstbewusst. „Der Erfolg liegt im guten Jahresergebnis der Stadtwerke
Wolfhagen GmbH (SWW), in den niedrigen laufenden Kosten der Geschäftsführung der
BEG und in der langjährigen unentgeltlichen ehrenamtlichen Arbeit des Vorstands
und der Mitglieder aller BEG-Gremien begründet“, erklärt Vorstandsmitglied
Karl-Heinz Kraft.
Neuer Aufsichtsrat und neuer Vorstand
Der
Aufsichtsrat der BEG war von der Generalversammlung nach dreijähriger Amtsdauer
neu zu wählen. Er setzt sich künftig zusammen aus: Prof.Dipl.Ing (em.) Hans
Martin (Aufsichtsratsvorsitzender; Dipl. Wirtschaftsingenieur/Promotion Maschinenbau
/emeretierter Professor für Arbeitswissenschaft Uni Kassel ), Ronald Göring (stellvertr.
Aufsichtsratsvorsitzender; Lebensmitteltechniker), Gerhard Wöllenstein (Dipl.Elektroingenieur)
und Thomas Vix (Diplom-Kaufmann/Steuerberater). Der vom Aufsichtsrat der BEG neu
bestellte Vorstand ist identisch mit dem „alten“ und besteht aus: Wilfried
Steinbock (Vorstandsvorsitzender, Dipl.Ingenieur Bauwesen), Iris
Degenhardt-Meister (Dipl.Rechtspflegerin (FH)), Karl-Heinz Kraft (Dipl.Bankbetriebswirt
ADG/Bankkaufmann ) und Elke Masche(Math.-Techn.Assistentin/
Anwendungsentwicklerin).
Zudem wurden
Karl-Heinz Kraft und Gerhard Wöllenstein zu den beiden Vertretern der BEG in
den Aufsichtsräten der SWW und derer Tochtergesellschaften benannt.
Neue Herausforderungen
Die
Herausforderungen im laufenden Geschäftsjahr 2015/2016 bestehen für die
Geschäftsführung der BEG in der Prüfung und Entwicklung von Projekten, in denen
die Gelder weiterer Mitglieder im Sinne der Satzung für eine nachhaltige
Versorgung mit Strom aus regionalen regenerativen Quellen eingesetzt werden
können. Aktuell wird ein Angebot der Städtische Werke AG Kassel zur Beteiligung
am Windpark Rohrberg geprüft. Weitere Angebote wurden seitens der SUN angekündigt.
Auch gilt es, den Mitgliedern aus
Mitteln des Energiesparfonds der Genossenschaft fortwährend konkrete Maßnahmen
zur Energieeinsparung im Haushalt anzubieten. In beiden Fällen kommt dem
Fachbeirat hierbei eine wichtige Rolle zu.
BEG-Mitglieder profitieren doppelt durch Zuschussprogramme
Jedes BEG-Mitglied,
das die Angebote aus dem Energieeffizienzfonds in Anspruch nimmt, erhält neben
der Dividende einen weiteren Nutzen, der sich vordergründig im Zuschussbetrag
zeigt, aber langfristig in eingesparten Energiekosten niederschlägt und zum
Klimaschutz beiträgt. Die Haushaltsgeräteaktion von 2013 wurde wegen des regen
Zuspruchs um ein weiteres Jahr verlängert. Bezuschusst wird hier der Kauf
„weißer Ware“ der jeweils höchsten
Energieeffizienzklasse mit 50,00 EUR pro Gerät, maximal 3 Geräte pro Mitglied.
Fachbeiratsvorsitzender Ralf Hecker und sein Stellvertreter Harald
Schätzle stellten den Mitgliedern die zwei neuen Aktionen des
Fachbeirats vor, die am 22.11.2015 starten:
a) Zuschuss zum Kauf
programmierbarer Heizkörperventile, gegebenenfalls mit Steuerungseinheit
Hintergrund: Bereits ein Grad
weniger Heiztemperatur genügt, um 6 % Heizenergie zu sparen, so die
Verbraucherzentrale Sachsen. Darüber hinaus benötigt man über den Tag
betrachtet nicht in jedem Raum eine konstant hohe Raumtemperatur. Programmierbare
Heizungsventile schaffen auf die Lebensgewohnheiten abgestimmt Abhilfe. Man tauscht
einfach herkömmliche Heizkörperventile durch programmierbare aus. Die
Anschaffung einer kompletten Steuerungseinheit ist nicht Voraussetzung.
Pro Mitglied wird der
Kauf von maximal drei Heizkörperventilen gefördert mit maximal je 10 € / Stück. Sollte ergänzend eine Zentraleinheit zur Steuerung
angeschafft werden, wird diese mit weiteren
50 € / Haushalt bezuschusst.
Der Fachbeirat
Energieeffizienz informiert im Infoblatt Nr. 2 allgemein zur Nutzung von
programmierbaren Heizkörperventilen.
b) Zuschuss zu
BAFA-geförderter Vor-Ort-Energieberatung
Hintergrund: Aufgrund einer
Neuregelung der Förderrichtlinien ab 01.03.2015 kann eine Energieberatung
(Vor-Ort-Beratung) bei einem Ein-/Zweifamilienhaus (bis zwei Wohneinheiten) mit
bis 60% der Bruttosumme max. 800 € durch die BAFA gefördert werden.
Mehrfamilienhäuser (ab 3 Wohneinheiten) Zuschuss max. 1.100 €.
Voraussetzung ist eine
BAFA zertifizierte Energieberatung. Zusätzliche Förderungen durch Dritte sind
möglich. 90% des Honorars darf dabei nicht überschritten werden, der Kunde muss
10% der Kosten als Eigenanteil tragen.
http://www.bafa.de/bafa/de/energie/energiesparberatung/index.html
http://bmwi.de/DE/Mediathek/publikationen,did=167996.html
Die BEG fördert ihre
Mitglieder zusätzlich in folgender Form:
Pro Haushalt wird eine
Energieberatung durch einen BAFA-zertifizierten Energieberater finanziell mit
pauschal 150 € gefördert, soweit dadurch die Gesamtförderung nicht mehr als 90
% des Bruttobetrages der Energieberatungskosten umfasst.
Wissen um Energie in die Familien
tragen
Ohne ein Umdenken im alltäglichen Handeln jedes einzelnen kann die Energiewende nicht gelingen. Die BEG geht in die Kindergärten und Schule und vermittelt kindgerecht mit Experimenten Wissen rund um das Thema Energie. Die Jüngsten nehmen ihr Wissen zur Energieeinsparung mit in die Familie, beobachte Harald Schätzle, und setzen es hier um, wenn es um Energiesparen geht.Harald Schätzle berichtete vom Zukunftsprojekt Energiegarten, der Menschen aller Altersklassen anschaulich durch Mitmachstationen zum Thema Energie informieren soll. Die energiepolitischen Akteure der Stadt, konzeptionell betreut von der Uni Kassel, betreiben die Aufnahme in das LEADER-Förderprogramm der EU. Für die Verwirklichung des Energiegartens auf dem Gelände der Wilhelm-Filchner-Schule in Wolfhagen werden private und gewerbliche Sponsoren gesucht.
Abstimmung in der 5.Generalversammlung am 21.11.2015